Rettungsdienst: Erreichung der Hilfsfristen muss im Vordergrund stehen

26. 03.18
Am vergangenen Mittwoch, 21.03.2018 wurde durch Dr. Behrendt von der Firma Forplan ein Konzept zur neuen Organisation der Notfallrettung im Kreis Viersen vorgestellt. Auf Initiative der CDU-Kreistagsfraktion wurde im Sommer 2017 gemeinsam mit den Fraktionen von SPD, FDP und Grünen dieses Konzept eingefordert, da aufgrund der leider negativen Entwicklung der Hilfsfristen und einer mehrfach im Jahres-Turnus notwendigen Neu-Aufstellung des Rettungsdienstbedarfsplan, Handlungsbedarf gesehen wurde.

Der Handlungsbedarf ergibt sich aufgrund einer Vielzahl von übergreifenden Entwicklungen, die teilweise auch in den kommenden Jahren anhalten werden: Längere Fahrten der Rettungsdienste für manche einzelne Einsätze aufgrund von Veränderungen in der Krankenhauslandschaft, Entwicklung der Demographie mit statistisch mehr Einsätzen von Rettungsmitteln im höheren Alter, Umstellungen beim hausärztlichen Notdienst – dies sind nur einige Beispiele.
Das nun vorgestellte Konzept schlägt eine Vielzahl von Veränderungen vor. Diese Veränderungen sind hinsichtlich der Auswirkungen auf Standorte, Trägerschaft und personelle Aspekte teilweise sehr deutlich. Die Dimension der vorgeschlagenen Veränderungen im Zusammenhang mit der teilweise gegenteiligen, aktuellen Planung in den kommunalen Haushalten der aktuellen Träger der Rettungswachen macht deutlich, dass der Diskussions- und Regelungsbedarf relativ hoch ist.

Im Rahmen der Planung des Standorts von zusätzlich notwendigen Rettungswagen, hatte sich im Sommer 2017 auch das DRK Grefrath über einen neuen Standort in der Gemeinde Grefrath gesprächsbereit erklärt. Das aktuelle Konzept sieht aber hierzu keine Notwendigkeit. Nach einer ersten Prüfung erscheint es so, dass die Gemeinde Grefrath zukünftig von Standorten der Rettungswachen aus Vorst (neue Planung), Kempen und Wachtendonk versorgt werden soll. Die Details hierzu und die Auswirkungen auf die Hilfsfristen wollen wir als CDU in der Gemeinde Grefrath in den kommenden Wochen sehr intensiv prüfen. Auch bei einer organisatorischen Änderung der Notfallrettung für die Gemeinde Grefrath mit einer möglichen Verkleinerung der Rettungswache Kempen, setzen wir uns dafür ein, dass in allen vier Ortsteilen in der Gemeinde Grefrath eine schnelle und bestmögliche Versorgung der Notfall-Patienten sichergestellt wird. Wie genau dieses Ziel erreicht werden kann, hängt von der genauen Prüfung der Vorschläge im aktuellen Konzept ab. Ein einzelnes Konzept ist noch keine Lösung, aber wir wollen das vorliegende Konzept zügig und engagiert dazu nutzen, um uns bei der Diskussion über Alternativen bei der Notfallrettung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Grefrath einzubringen. Hierbei geben wir davon aus, dass eine schrittweise und ggf. veränderte Umsetzung des Konzepts sinnvoll sein kann.

Neben den Vorschlägen des Büros Forplan wollen wir auch die Daten, Erfahrungen und das Fachwissen bei den Trägern der Rettungswachen und in der Kreisverwaltung bei den Diskussionen und Prüfungen in den kommenden Wochen nutzen.
2018 03 21 Rettungsdienst Hilfsfristenüberschreitungen
2018 03 21 Rettungsdienst Stadt und Land
2018 03 21 Rettungsdienst Sollkonzept Rettungswachen

 

Unseren Dank sprechen wir ausdrücklich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Rettungswachen im Kreis Viersen aus, insbesondere aus der Rettungswache Kempen, welche bisher den größten Anteil der Rettungseinsätze in der Gemeinde Grefrath abwickelt. Die seit Jahren deutlich ansteigende Anzahl der Einsätze und weitere Veränderungen, z. B. die zahlreichen Fortbildungen zur Notfallsanitätern, fordern alle Beteiligte in einem hohen Maß. Die Statistiken und viele persönliche Begegnungen im Kreis Viersen kompetente Rettungskräfte haben. In den kommenden Jahren wollen wir auch als CDU Grefrath unseren Teil dazu beitragen, dass diese Arbeit personell und organisatorisch noch stärker unterstützt wird.

Links:

Foliensatz „Rettungsdienst-Gutachten“ (Stand: 21.03.2018)