Land schafft Verbindung
Unter dem Motto „Land schafft Verbindung“ haben uns Landwirte aus Grefrath auf den Milchviehhof der Familie Siepen eingeladen. Ursprünglich war eine große und öffentliche Veranstaltung geplant, aber Corona usw…
Heute Abend waren wir dann sehr gerne zu Gast: Mit Landwirten anderer Höfe waren Vertreter verschiedener Betriebszweige und aller Generationen als kompetente Gesprächspartner vor Ort. Bei der interessanten Führung durch die Kuhställe war viel zu sehen: Futterroboter, vollautomatisierte Melkmaschinen und individuelle Daten- und Gesundheitserfassung zu jeder Kuh. Schnell wurde klar: Das Tierwohl ist Kernanliegen jedes Landwirtes! Gleichzeitig sind Bauernhöfe Produktionsbetriebe, die Nahrung erzeugen und die Lebensmittelversorgung sichern. Dieses Bewusstsein ist leider nicht mehr überall vorhanden, stattdessen gibt es vereinzelte Vorstellungen von einer Streichelzoo-Romantik, die mit moderner Tierhaltung wenig zu tun hat.
Offene Worte zu kritischen Themen
Auch die kritischen Themen der letzten Jahre wurden offen angesprochen: Düngeverordnung, Nitratwerte, Regularien, usw. Hier waren alle Gesprächspartner für klare Verhältnisse: Schwarze Schafe haben in der Landwirtschaft keinen Platz. Generalverdacht gegenüber einer ganzen Branche ist aber völlig fehl am Platze.
Landwirtschaft ist daneben auch mit einem erheblichen wirtschaftlichen Risiko verbunden. Wenn Bauern mit ihrem Privatvermögen in Millionenhöhe in Gebäude, Technik und Ausgleichsmaßnahmen investieren, dann setzen Sie alles auf eine Karte und müssen darauf vertrauen können, dass sich die Spielregeln nicht alle paar Jahre ändern. Hieran hängen nicht nur der Beruf, sondern auch die gesamten Familien und die Generationen.
Der Dialog ist wichtig und muss weitergehen
Es gab also viel zu besprechen und der Austausch war für beide Seiten spannend. In der CDU-Fraktion sind mehrere aktive Landwirte tätig, so dass uns die Themen gut bekannt sind. Trotzdem ist der intensivere Dialog, den die Landwirte anbieten richtig und wichtig: In den nächsten Tagen haben die Bauern daher weitere Gruppierungen eingeladen und wir begrüßen diese Kommunikations-Offensive sehr, denn immer weniger Menschen kennen moderne Landwirtschaft aus eigener Anschauung.
Um die Informationen der Landwirte zu transportieren, haben wir für diesen Post etwas mehr Text als üblich geschrieben und dafür auf Bilder verzichtet. Es geht nicht um Wahlkampf, sondern um die Anliegen eines bedeutsamen Wirtschaftszweiges in Grefrath und um Wertschätzung für harte Arbeit in der Lebensmittelproduktion!
Vielen Dank für die Einladung und den intensiven, fast dreistündigen Austausch! Es hat Spaß gemacht – auch dank Hofhund Leo und Kuh Nr. 99.