CDU macht Vorschläge zur Neuausrichtung Presse-/Öffentlichkeitsarbeit inkl. Online-Strategie, Bürgerbeteiligungs-Plattform, Mängel-Melder und „Grefrath-App“

17. 01.21

Zugegeben: Der Antrag ist umfassend und der Titel arg sperrig – ganz anders als moderne Öffentlichkeitsarbeit sein sollte. Aber um bürgernahe, frische und informative Formate zu finden, gibt es eine ganze Reihe von Baustellen.

Wir verstehen diesen Antrag und die skizzierten Punkte daher ausdrücklich als erste Ansatzpunkte für eine strukturierte Diskussion zwischen Verwaltung und Haupt- und Finanzausschuss, um so eine gemeinsame Zielvorstellung zu entwickeln. Dabei ist uns Anliegen, die Neuausrichtung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auf der politisch gebotenen Aggregationsebene aktiv zu begleiten, aber nicht im Detail zu steuern.

Nicht mehr auf der Höhe der Zeit: Die Homepage der Gemeinde soll responsiv, informativer, aktueller und zur Plattform für Bürgerbeteiligung und Mängelmelder werden.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

das Verwaltungshandeln einer modernen Kommune muss in seiner Breite transparent gemacht, erklärt und für Rückmeldungen der Bürger*innen geöffnet werden. Wir begrüßen daher die Entscheidung, eine neue Stelle in der Verwaltung mit den Schwerpunkten Presse-/Öffentlichkeitsarbeit einzurichten, ausdrücklich als richtigen Schritt und überfällige Prioritätensetzung.

Für die Neuausrichtung der Presse-/Öffentlichkeitsarbeit möchten wir einige Überlegungen und Ideen formulieren und diese gerne zu gegebener Zeit im Haupt- und Finanzausschuss im Kontext der verwaltungsinternen Überlegungen und Konzepte diskutieren.

Wir beantragen daher:

„Die Presse-/Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Grefrath inkl. der Online-Strategie wird neu ausgerichtet. Hierbei werden Aspekte wie die Überarbeitung der Homepage, eine Plattform für Bürgerbeteiligung, die Einbindung des Ratsinformationssystems, die sozialen Netzwerke, ein Mängel-Melder und eine Grefrath-App geprüft. Die Verwaltung berichtet dem Fachausschuss über den Fortgang und legt Leitplanken zur Beschlussfassung vor.“

  • Überarbeitung der Homepage grefrath.de

Die Homepage der Gemeinde Grefrath sollte zentrale Anlaufstelle für Verwaltungsdienstleistungen sein. Diese sind an einigen Stellen nicht vorhanden oder nicht komfortabel zu finden. So sind z.B. Bebauungspläne wichtige Informationen, die online verfügbar gemacht werden könnten. Auch die angepasste Darstellung auf mobilen Endgeräten (Responsivität) ist noch nicht gegeben. Hier sehen wir in Zusammenarbeit mit dem KRZN erhebliches Verbesserungspotential.

Weiterhin sind die externen Informationen zu Unternehmen, Vereinen und Veranstaltungen ausbaufähig. Wir könnten uns die Homepage als Plattform für verschiedenste Themen in Grefrath vorstellen – sie muss nicht zwingend durch das „Verwaltungshandeln“ geprägt sein. So sind beispielsweise zentrale Leistungen der Bäder erst umständlich auf Seiten der Gemeindewerke zu finden. Hier können wir uns stärkere Integration bzw. gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit vorstellen ohne individuellen Stärken und Angebote aufzugeben.

  • Plattform für Bürgerbeteiligung

Breite Bürgerbeteiligung z.B. im Kontext des ISEK Oedt oder der Landesgartenschau ist ein zentraler Erfolgsfaktor und auch für die Akzeptanz später zu treffender politischer Entscheidungen wichtig. Bürgerbeteiligung sollte daher an neuralgischen Punkten viel offensiver stattfinden und bedarf entsprechender Strukturen, um Informationen und Austausch zu organisieren. Diese Anforderungen könnten z.B. über die Homepage grefrath.de abgebildet werden.

  • Integration Ratsinformationssystem für die einfache Nutzung durch Bürger*innen

Mit dem Ratsinformationssystem wurde im Herbst 2020 eine zentrale Grundlage für moderne Gremienarbeit geschaffen. Leider sind die Sitzungstermine, Vorlagen etc. noch nicht in bisheriger Weise auf der Homepage integriert, so dass sie für die Bürger*innen nur schwer zu finden sind. Hier gehen wir davon aus, dass rasche Abhilfe für die notwendige Transparenz sorgen wird.

Zudem sollte das Ratsinformationssystem auch eingehende Bürger-Anträge transparent machen, so dass Bearbeitungsverläufe nachvollzogen werden können.

  • Soziale Netzwerke

Wir gehen davon aus, dass mit einer Neuausrichtung auch eine systematische Bewertung der Veränderungsbedarfe der weiteren Kanäle erfolgt. So wünschen wir uns eine aktivere Kommunikation der Verwaltung z.B. bei Facebook, Twitter und Instagram und sind hier offen für neue Formate, z.B. verstärkte Videonutzung.

  • Mängel-Melder als kurzer Draht der Bürger*innen in Verwaltung und Bauhof

Mängelmelder.de ist die bundesweite Plattform für Bürgeranliegen, auf der Mängel von Bürger*innen erfasst und an die Gemeindeverwaltung übermittelt werden könnten.

Mängel, Gefahrstellen, Verschmutzungen oder andere „Baustellen“ können einfach gemeldet werden mit dem Mängelmelder.

Der Bearbeitungsstatus aller Anliegen könnte jederzeit transparent auf der Anliegenkarte im Web oder in den mobilen Apps für Android und iOS eingesehen werden. Auf Wunsch würden Bürger*innen auch automatisch per E-Mail über die Bearbeitung ihres Anliegens informiert.

Ob Schlagloch, wilder Müll oder defekte Straßenlaternen: Mit dem Mängelmelder könnten Bürger*innen Schäden direkt vor Ort mit dem Smartphone oder über das Webportal erfassen und mit aussagekräftigem Foto und exakter GPS-Standortposition an die Kommune, den Bauhof oder Entsorgungsbetrieb übermitteln. Dieser erhielte die Bürgerhinweise standardisiert und entsprechend kategorisiert, um sie in einem internen Ticketmanagementsystem effizient zu bearbeiten und eine öffentliche Rückmeldung zu geben.

  • Die „Grefrath-App“

Neben den Angeboten auf der Homepage und in den sozialen Netzwerken können wir uns eine Bündelung in einer eigenständigen Grefrath-App für Smartphones und Tablets vorstellen.

Für den Aufbau der App könnte je nach Kapazität ein schrittweises Vorgehen sinnvoll sein:

  1. Verwaltungsangelegenheiten und Ratsinformationen. Auch Terminvereinbarungen sollten möglich sein. Weiterhin müssten Kontakte und Zuständigkeiten angezeigt werden (Dienstleistungen A-Z, Entsorgungstermine etc.). Dies sind weitgehend die Information der Homepage grefrath.de
  2. Informationen der gemeindeeigenen und kreiseigenen Gesellschaften: Gemeindewerke mit Bädern (Öffnungszeiten, Ticketing etc.), Eisstadion (Öffnungszeiten, Veranstaltungen, Ticketing, etc.), Freilichtmuseum Dorenburg (Öffnungszeiten, Veranstaltungen, Ticketing, etc.). Insbesondere das durch die Corona-Pandemie bereits vorangetriebene Online-Ticketing könnte hier weiterentwickelt werden.
  3. Einzelhandel und Unternehmerschaft: Hier sollte zunächst eine Abfrage erfolgen, um zu sondieren, welchen Mehrwert / welche Reichweite die App für eine gewerbliche Nutzung bieten würde. Hierzu sind unter Federführung des / der Wirtschaftsförderer*in Gespräche z.B. mit Grefrath Intakt sinnvoll. Erste Ansätze könnten Hinweise auf verkaufsoffene Sonntage, Veranstaltungen der Unternehmerschaft, werbliche Nutzung, Bestell- und Reservierungsangebote der Gastronomie, Rabattaktionen etc. sein.
  4. Tourismus: Die Gemeinde Grefrath ist eine touristische Destination insbesondere für Tagestouristen, die Informationen suchen. Hier könnte z.B. eine Karte mit Sehenswürdigkeiten und Erläuterungen hilfreich sein. Auch Hinweise auf Beherbergungsbetriebe und Veranstaltungen sind wichtig.
  5. Weitere Nutzungen sind abstrakt denkbar: Schwarzes Brett für private Angebote/Anfragen (carsharing, Taschengeldbörsen, Lebensmittelverwertung, Spendenaktionen, erweiterte Vereinsinformationen usw.)

Bei Benachrichtungen sollte jede*r Nutzer*in auswählen können, welche Angebote aktiv angezeigt werden (z.B. „Popup-Benachrichtigung“ auf dem Smartphone)

Für die technische Realisation über Dienstleister wie heimat24.de oder lokalpioniere.de sollte wiederum die Expertise des KRZN eingebunden werden.