Landesgartenschau 2026: Gemeinderat beschließt Bewerbung

26. 08.21

Eine Landesgartenschau ist Chance, aber auch eine finanzielle, personelle und zeitliche Kraftanstrengung für eine kleine Gemeinde. Die Entscheidung für oder gegen eine „LaGa“ ist eine Entscheidung, die die Gemeinde für Jahrzehnte prägen wird. Die CDU-Fraktion hat sich mit dieser Entscheidung intensiv befasst, zuletzt in einem intensiven Austausch mit dem Geschäftsführer der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort.

Warum wir der Bewerbung zugestimmt haben, hat Fraktionsvorsitzender Christian Kappenhagen in der Sitzung des Gemeinderates am 26.08.2021 begründet:

  • Bereits die erste Machbarkeitsstudie, aber auch der aktuelle Entwurf der Bewerbung haben eine hohe fachliche Qualität und Tiefe, die durch die beide Planungsbüros, Bürgermeister Stefan Schumeckers und die Gemeindeverwaltung im Austausch mit WFG und Kreis Viersen erarbeitet wurde.
  • Eine sog. „Konversionsfläche“ als zentrales städtebauliches Problem ist Kernbestandteil einer aussichtsreichen Bewerbung. Die NATO-Fläche konnte in intensiven Gesprächen mit dem Eigentümer für die Laga-Entwicklung gesichert werden. Dies ist für die Bewerbung, aber auch für die städtebauliche Entwicklung von Vinkrath und Grefrath von zentraler Bedeutung und wurde von der CDU im Vorfeld deutlich eingefordert. Der Bürgerspaziergang im Sommer 2021 hat die Potentiale dieses Areals viele Bürger*innen erst deutlich gemacht.
  • Das Potential des überaus kompakten Areals mit den kurzen Wegen wurde überzeugend herausgearbeitet. Die Nähe von Eisstadion, Freibad, Freilichtmuseum Dorenburg, Schwingbodenpark als Kernareal der Landesgartenschau 1970, Sportplätzen- und hallen, Schulzentrum, Parkplätzen, Spielplätzen, Sporthotel, alten Waldbeständen und der NATO-Konversionsfläche ist einzigartig.
  • Die Landesgartenschau ermöglicht echte Synergien und Chancen für alle Ortsteile: Vinkrath und Grefrath wachsen zusammen, das NATO-Gelände wird vom Schandfleck zum städtebaulichen Bindeglied und zur Premiumfläche. Oedt wird mit dem zweiten Laga-Standort an Burg Uda, Niers, Niersauen und Sportstätten substantiell eingebunden und aufgewertet. Alle Kommunen im Kreis Viersen planen in guter Nachbarschaft gemeinsam und würden eine dezentrale Landesgartenschau mit mehr Leben füllen, als eine kleine Gemeinde es könnte. Alle Gesellschaften und Einrichtungen, wie das Freilichtmuseum Dorenburg des Kreises Viersen, das Freibad der Gemeindewerke Grefrath GmbH und der Eissport- und Eventpark der Sport- und Freizeit gGmbH sind eingebunden und gelingend vernetzt.
  • Die Landesgartenschau würde die wichtigen Aspekte der Nachhaltigkeit überzeugend umsetzen können:
    • Ökologische Nachhaltigkeit, z.B. würden Klimaschutz und Klimafolgenanpassung zu zentralen Planungsprämissen werden. Außerdem würde die Laga ressourcenschonend durchgeführt werden können, weil sie oft in bereits vorhandenen Strukturen (wie z.B. der Veranstaltungshalle des Eisstadions, den vorhanden Parkflächen und Parkplätzen etc.) stattfände. Damit muss deutlich weniger neu gebaut werden als üblich, viel vorhandenes aus 1970 würde erneut eingebunden und genutzt. Ein prägnantes Beispiel ist der Turm im Schwingbodenpark.
    • Soziale Nachhaltigkeit und hohe Akzeptanz haben bereits die sehr starken Beteiligungen der Bürgerschaft an den beiden Informationsveranstaltungen gezeigt. Wir sind sehr sicher, dass die Bewerbung aus der Mitte der Bevölkerung gestützt wird und positive Impulse auch für Zusammenhalt, Partizipation und Identifikation ermöglicht.
    • Finanzielle Nachhaltigkeit. Die Investitionen von ca. 14 Mio. Euro sind deutlich geringer als bei anderen Gartenschauen, da viele Einrichtungen vorhanden sind und nicht neu gebaut werden müssen. Diese Investitionsmittel fließen teilweise auch in Handlungsfelder, die die Gemeinde auch ohne Laga lösen müssten, z.B. im Freibad. Zudem ist auch eine finanzielle Rückendeckung des Kreises Viersen avisiert. Damit ist die Laga finanziell nicht nur verantwortbar, sondern es ist in Zeiten klammer Kassen zwingend geboten, diese Chance zu ergreifen.
  • Auch die Historie spricht für die Bewerbung: Grefrath hat als Sport und Freizeitgemeinde bereits den Nachweis erbracht, dass eine Laga ein Gewinn ist. Seit 1970 profitieren bereits mehrere Generationen von den Einrichtungen, die vor 50 Jahren geschaffen wurden. Eine Laga ist auch ein echter Turbo-Boost für die Gemeindeentwicklung der nächsten 50 Jahre.

Die CDU-Fraktion hat der Bewerbung einstimmig zugestimmt. Alle anderen Ratsfraktionen haben ebenfalls mit Ja votiert. Eine einzelne Gegenstimme aus der Fraktion Bündnis90/Die Grünen fällt bei der Bewertung dieses Ergebnisses nicht ins Gewicht.